Georgien

Agrar-Kulturreisen Georgien 2024

Lernen Sie die Vielfalt in Natur und Kultur in Georgien kennen!

Wer nicht nur die kulturelle, sondern auch die natürliche Vielfalt in der Kaukasusrepublik Georgien kennenlernen
möchte, ist bei den von Heinz Gengenbach und Günther Semmler begleiteten Agrar-Kultureisen genau richtig.
Schwerpunkt im Frühjahr sind der Tee Anbau und die Verarbeitung sowie die besonderes Form des Imkern in
ausgehöhlten Baumstämmen , die „Jara- Methode“.

Kommende Reise:
Wein & Urweizen
05.09.2024 - 15.09.2024

Vergangene Reise:
Tee & Wildhonig
23.05.2024 - 02.06.2024

Georgien - Gastland beim 41. Heidelberger Stückemarkt 2024

Das internationale Highlight des traditionsreichen Festivals für Gegenwartstheater ist das jährlich wechselnde Gastland – 2024 war es Georgien.
Davit Gabunia, Kurator des Gastlandes Georgien, betonte: “Georgien ist ein kleines Land mit großer Theaterszene“. Durch die schwierige politische Lage, durch Einschränkungen und Kürzungen sei dessen vielfältige Kultur- und Theaterszene jedoch ernsthaft in Gefahr.

Am 4. und 5. Mai 2024 rückte der Stückemarkt das Theaterschaffen im Gastland Georgien in den Fokus: beim Internationalen Autor*innenwettbewerbs wurden in szenischen Lesungen drei neue Stücke von“ und Alex Chigvinadze vorgestellt, die eigens für das Festival übersetzt wurden. Die beiden nominierten Stücke „Der weiße Hund“ von Davit Khorbaladze ( geboren 1983 in Tbilisi) und „Terzett“ von Marita Liparteliani (geboren 2003 in Tbilisi) spielen in einer postapokalyptischen pandemischen Szenerie, thematisieren Umweltzerstörung und Klimawandel. Im Kinderstück „Wer klopft? von Alex Chigvinadze (geboren 1986 in Tbilisi) geht es um Kinderarmut, globalisierte Ausbeutung und Artensterben. Am Ende gewann der Dramatiker, Drehbuch- und Kinderbuchautor Alex Chigvinadze den Wettbewerb und durfte auch noch den Publikumspreis des Heidelberger Stückemarkts mit nach Hause nehmen. Im Jahre 2008 hatte die „Nachwuchsautorin“ Nino Haratischwili die Jury mit ihrem Stück „Liv Stein“ überzeugt und erstmals in der Geschichte des Festivals für Gegenwartsdramatik mit Philipp Löhle den Autorenpreis geteilt.

Die von Davit Gabunia, Autor und Kritiker, ausgewählten Gastspiele gaben vielfältige Einblicke in die vitale und vielfältige Theaterszene Georgiens. Mit dem Royal District Theatre, das die Antikenbearbeitung »Medea s01e06« von Paata Tsikolia zeigte, war das wichtigste Theater für neue Dramatik aus Tbilisi zu Gast. Außerdem zu erleben waren die Multimedia-Performance »Greenhouse« von Tamara Chumashvili, Gvantsa Enukidze und Masho Makashvili aus dem Open Space | Center for Visual and Performing Arts Tbilisi, die sich auf Basis von Recherche und Interviews mit dem Themenkomplex Frauen und Pflege befasste.

Das Laboratory of Performing Arts spielte den Monolog »Zwillinge« von Giorgi Maisuradze und mit »Niko Nikoladze & Sergo Parajanov« von Levan Khetaguri, Tengiz Khukhia und Elene Matskhonahvili zeigte das Georgian Regional Theaters Network zum Abschluss des Gastlandprogramms am 5. Mai zwei Kurzstücke, die virtuos biografische Recherche und Figurenspiel verbinden.

Georgisches Theaterensemble „Die Gäste“
in Frankfurt und Köln

In Zusammenarbeit mit dem georgischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main und dem „Verein deutsch-georgische Kulturbegegnung e.V.“ präsen- tierte das Theaterensemble „Die Gäste“ das Stück „West Flug“ nach dem Roman von David Turaschwili im Gallus Theater Frankfurt und im Theater Tief- rot in Köln. Beide Aufführungen waren jeweils ausverkauft. In nur 19 Tagen war es dem Regisseur Ioseb Bakuradze gelungen, die vierköpfige Schauspielgruppe – bestehend aus Tamara Burduli, Zaza Doksanovi, Beka Turmanid- ze und Valerian Mandzulashvili zu einem Team zu formen. Musikalisch untermalt von Sandro Nikoladze wird eine bis heute viel diskutierte misslungene Flugzeugentführung in Szene gesetzt. Es geht um den Aeroflot-Flug 6833 vom 18. bis 19. November 1983. Sieben junge Georgier versuchten vergeblich, eine Linienmaschine der Aeroflot auf diesem Flug von Tiflis nach Batumi mit Waffengewalt zur Landung in der Türkei zu zwingen, um in die Freiheit zu gelangen.
Auf einer minimalistisch aus- gestatteten Bühne mit auf dem Boden verstreuten Jeans, dem Symbol der Freiheit in der Sowjetrepublik Georgien der 1980er Jahre, beginnt das auf Georgisch mit deutschen Untertiteln aufgeführte Stück wie der im Jahr 2008 erschienene Roman „Jeans Generation“ von Dato Turaschwili. Bei der Suche von Natela Madschavariani nach ihrem Sohn Gega Kobachidse – 15 Jahre nach den dramatischen Szenen auf dem Flughafen in Tiflis – wird beim Öffnen des Sargs stattdessen Sosso Tseriteli gefunden. Er trägt auch jetzt noch dieselben Jeans, in den ihn zuletzt Eka Tschichladse, die Ehefrau des Mönchs Pater Theodor, gesehen hatte. Das frischvermählte Paar Gega und seine schwangere Frau Tina war mit Freunden per Flugzeug in die Flitterwochen gestartet.

Tina und ihr Mann Giga umarmen sich innig
Premiere der Bühnenfassung des Romans „Westflug“ von Dato Turaschwili

Bei den Hochzeitsszenen von Gega und Tina konnten sich die Darsteller auch von ihrer heiteren Seite zeigen. Das Publikum wird aktiv mit einbezogen, es wird getanzt und gelächelt.
Nach dem großen Erfolg gibt es weitere Termine im Theater Tiefrot in Köln:
Samstag. 23. März und Sonntag. 24. März Beginn: jeweils 19.30 Uhr
Wiedersehen im Gallus Theater Frankfurt
Im Anschluss an die Premiere in Frankfurt überreichte Winfried Becker vom Gallus Theater dem Regisseur Ioseb Bakuradze ein Plakat aus dem Jahre 1998. Am 3. September war das Theater mit „Faust“, einer wortlosen Inszenierung des Mimodram-Theaters aus Tiflis, von der Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt Petra Roth offiziell eröffnet worden. Damals hat Kacha Bakuradze, der Vater des Regisseurs von „Westflug“, als Choreograph mitgewirkt.

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Bericht der Fachexkursion "Georgien entdecken" Herbst 2023

Eine Gruppe von 26 Teilnehmern – größtenteils mit landwirtschaftlichem oder gärtnerischem Hintergrund – aus Deutschland und Österreich – haben vom 7. bis 17. September 2023 mehrere Praxisbetriebe in Georgien besucht sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten besichtigt. Heinz Gengenbach, Agriservices und Günther Semmler haben diese Fachexkursion konzipiert und gemeinsam mit dem Reiseunternehmen GEORGIA INSIGHT im September 2023 durchgeführt. Kooperationspartner: ELKANA, Bioanbauverband in Georgien.

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Spannung pur in der Altstadt von Tiflis

Artikel erschienen in der Kaukasischen Post im November 2023
Schauplatz des neuesten Buches des georgischen Autors Abo Iaschaghaschwili ist die Altstadt der georgischen Hauptstadt Tiflis im ausgehenden 19. Jahrhundert. Rund um den jetzigen Freiheitsplatz und dem Bäderviertel ist nach der weitgehenden Zerstörung durch die persische Armee im Jahre 1795 die mittelalterliche Stadtstruktur mit den gewundenen Gässchen und Straßen sowie dem Kopfsteinpflaster weitgehend wieder aufgebaut worden. In diesem Schmelztiegel von orientalischer und europäischer Kultur, mit vielen Volksgruppen und zahlreichen Sprachen, wird auf dem muslimischen Friedhof die Leiche eines kopflosen Mannes gefunden. Anhand einer Tätowierung kann er vom russischen Polizisten Chripli und dem beim Fund ebenfalls anwesenden Franzosen Louis Albré sowie dem Iren O´Hara identifiziert werden. „Ein Tiger im Keller“ ist die sechste Ausgabe einer Reihe, die Autor Abo Iaschaghaschwili dem historischen Tiflis widmet. Diese drei Protogonisten treten darin in unterschiedlichen Rollen auf. Tätowierungen – ist dem historischen Kriminalroman zu entnehmen – waren in damaligen Tiflis sehr beliebt. Mit den Karawanen kamen nicht nur Waren, sondern auch Tätowierungen. Auf dem „Teufelsmarkt“ (Schaitan- Basar) im Bäderviertel war genau diese Tätowierung, die den Oberkörper der Leiche zierte, berüchtigt: sie stellt Tariel dar, wie er den Tiger tötet. Tariel ist die Hauptfigur im georgischen Nationalepos „Recke im Tigerfell“ von Schota Rustaveli. An einer anderen Stelle des Romans sieht Louis Albré einen jungen Burschen am Eingang des Bades mit nacktem Oberkörper. Darauf eine Tätowierung, wo Rostam den Dämon entzwei säbelt. Eine Szene aus dem Nationalepos der persisch sprachigen Welt „ Buch der Könige“. Im Genre „historischer Roman“ spielt die Handlung zwar in einer historischen Zeit, als fiktionale Prosa können jedoch geschichtliche Vorgänge und Personen ohne zwangsläufigen Anspruch auf wissenschaftliche Richtigkeit in belletristischer Form behandelt werden. So tritt bei Abo Iaschaghaschwili zum Beispiel der deutsche Forschungsreisende Gustav Radde auf, der 1867 das Kaukasische Museum in Tiflis begründet und bis zu seinem Tod im Jahre 1903 geleitet hat. Im Roman wird von einem Archäologen Kongress berichtet. Dieser fand Im Jahr 1881 statt. Anwesend waren neben zahlreichen russischen auch österreichischen und deutschen Wissenschaftler (u. a. Rudolf Virchow). Dem Autor Abo Iaschaghaschwili gelingt es auf knapp 144 Seiten ein buntes und lebendiges Bild der damaligen Zeit zu zeichnen, mit einer Vielzahl an geschichtlichen und literarischen Bezügen. Eingebettet darin ist die Ermittlungsarbeit von Chripli, Albré und O´Hara. Bis zum Schluss gibt es Spannung pur, was die Lösung des Falles betrifft. Hilfreich sind dabei die Anmerkungen des Autors und die der Übersetzerin Rachel Gratzfeld am Ende des Buches zu Tifliser Örtlichkeiten und Gegebenheiten. Für eine Neuauflage wäre eine Karte der Altstadt von Tiflis eine zusätzliche Orientierung.

Über das Buch:

Abo Iaschaghaschwili : Ein Tiger im Keller Originalausgabe: Gandschis kari, Nekeri 2019 Historischer Kriminalroman.
Aus dem Georgischen von Rachel Gratzfeld
152 Seiten
ISBN 978-3-96311-666-7

Zum Autor:

Abo Iaschaghaschwili  ist 1977 in Tbilissi geboren , studierte dort und später auch in München. Er  lebte in Berlin, bereiste Europa und ist wieder nach Tbilissi zurückgekehrt. Außer dem Roman „Royal Mary – Ein Mord in Tiflis“ ist auf Deutsch erschienen: „Reise zum Kaukasus und zurück“ (deutsch von Rachel Gratzfeld), Kurzgeschichte in: „Georgien. Eine literarische Reise“, Frankfurter Verlagsanstalt 2018). Seine Leidenschaft sind die Berge. Als Reiseleiter und Bergführer ist er  in den georgischen Provinzen Swanetien, Tuschetien und Chewsuretien unterwegs.

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